Deutschland summt auf dem openTransfer CAMP Berlin

Icon__btn_Dokumentation_grossIn der Session von Dr. Corinna Hölzer und Cornelius Hemmer, den beiden Initiatoren von Deutschland summt!, ging es um Motivations- und Hemmungsfaktoren für zukünftige Teams in weiteren summenden Städten neben Berlin, Frankfurt (M.), München und Hamburg.

 

Nachdem die im Oktober 2010 gegründete Initiative „Berlin summt!“ beim Ideenwettbewerb „ÜBER LEBENSKUNST“ der Bundeskulturstiftung in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt mit 13 anderen Projekte ausgewählt wurde, gewinnt das Projekt an Fahrt. Im Frühjahr 2011 werden im Zuge der Kampagne „Honig von prominenten Dächern der Hauptstadt“ auf 12 repräsentativen Gebäuden und an bekannten Orten Berlins Bienenstöcke aufgestellt und unterhalten. Die Kooperation mit erfahrenen Berlinern Imkern und Hausbesitzern setzte sich in anderen Teams mit Imkern in Frankfurt (M.), München (2011) und Hamburg (2013) fort.

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Heute steht die mittlerweile in „Deutschland summt!“ umbenannte Initiative vor der Herausforderung, die Werbung für einen nachhaltigeren Umgang mit der eigenen (Stadt)Natur in weitere Städte zu tragen. Die Initiatoren suchen zuverlässige und motivierte ehrenamtliche Bienenbotschafter, die sich in ihrer Stadt in Zusammenarbeit mit Imkern der Aufmerksamkeit für die Honig- und Wildbienen-Not und im größeren Bild für die Abhängigkeit von funktionierenden Ökosystemen verschreiben. Die große Frage der Session: Wie kann dies am besten gelingen?

Wie muss die Kommunikation nach außen beschaffen sein, um einerseits Motivation und Begeisterung für die Sache zu entfachen und andererseits verlässliche Ehrenamtliche zu finden, die nahhaltig in ihren Städten agieren?

Eine abschließende Antwort konnte in der Session nicht gefunden werden, dafür gab es einige Impulse. Zwei entscheidende Punkte waren auf der einen Seite die Vernetzung zwischen Hauptinitiatoren und den Städteteams sowie den Städteteams untereinander – und natürlich das „Commitment“ für die Sache. Nur durch stetigen Erfharungsaustausch und gegenseitiges Feedback sowie die Identifikation mit der Sache sei ein nachhaltiges Engagement möglich. Dabei komme es in der Kommunikation nach außen darauf an, dass nicht nur „Chefs“ gesucht werden, sondern dass jeder willkommen ist, der sich vielleicht auch nur mit einer Kleinigkeit einbringen kann.

Die Simpleshow (auf Youtube zu finden) zur Erklärung von Deutschland summt! kam insgesamt gut an, es fehlte den Teilnehmern der Session aber an klaren Hinweisen darauf, was ein potenziell neu Engagierter mitbringen muss, wenn er sich bei Deutschland summt! einbringen möchte. Wie sehen die Rahmenbedingungen aus? Welche Qualifikation brauche ich für welche Position innerhalb des Teams. Wichtig sei dabei auch, zu klären, was vorgegeben ist und wo sich das Team frei entfalten kann, kurz die Vereinbarkeit der Vision mit der Individualität der Teams.

Die Sessiongeber haben bislang positive Erfahrungen mit Workshops gemacht, die sie in Städten gegeben haben, in denen bereits Leute an der Initiative interessiert waren. Aus der direkten Zusammenarbeit auf Zeit hat sich meist ein längerfristiges Ehrenamt entwickelt. Auch unter die Sessionteilnehmer konnte die Erfahrung bestätigen, wie wichtig der Übergang von online zu offline ist: Mit den Menschen sprechen und ihnen ganz praktisch zeigen, worauf es ankommt.

Hemmend wirkten Prozesse, die einer formellen Bewerbung bedürfen, zu hohe Anforderung (einschließlich zu großer Verantwortung) sowie eine ausschließliche Fokussierung auf Teamleiter.

Um das Qualitätsmanagement nicht zu vernachlässigen, sei es wichtig, sich regelmäßig mit den Teams über die vereinbarten Ziele und Vorgaben zu verständigen. Dafür helfe Monitoring, ein fester Betreuer pro Team und Weiterbildungen.

http://www.deutschland-summt.de/

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Foto: Samantha Dietmar

Katharina Stökl

Katharina Stökl hat einen Bachelor in Sozialwissenschaften und Master in Migration Studies. Seit Oktober 2016 koordiniert die gebürtige Hamburgerin das Willkommensbüro InteraXion, das in Berlin Treptow-Köpenick Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung beim Ankommen im Bezirk unterstützt. In ihrer Masterarbeit hat sie Mitglieder des Zahnräder Netzwerks interviewt, um ihre Perspektive zu muslimischen Leben in Deutschland zu erfahren.

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