5 Möglichkeiten, Ideen zu verbreiten

Georg Staebner, regelmäßiger Gast auf den openTransfer CAMPs, stellt 5 Kanäle vor, mit deren Hilfe man sein Projekt verbreiten kann. Und er kennt ein entscheidendes Detail, ohne das auch das beste Angebot nicht funktioniert.

 

In diesem Jahr war ich bei zwei openTransfer Camps und hatte auch geplant, zur dritten Veranstaltung nach Frankfurt zu fahren. Leider hatte dies der Lokführerstreik verhindert. Um wie bei den letzten Malen etwas von der Veranstaltung „mitzunehmen“, hatte ich die Berichterstattungen im Internet verfolgt. Doch es fehlte etwas: Die persönlichen Gespräche und die zwischenmenschlichen Beziehungen. Mir wurde klar, dass das openTransfer Camp ein Teil einer größeren gesellschaftlichen Änderung ist.

Lokal handeln und global kommunizieren

Durch die Technologie des Internets und der Soziale Netzwerke ist eine Kommunikation möglich, die zugleich persönlich als auch global ist. Dies vereinfacht es, Ideen und Projekte global zu verbreiten und sie gemeinsam weiterzuentwickeln. Es fehlt nur der überspringende Funke, um Begeisterung und den Wunsch zu handeln auszulösen. Der Auslöser für dieses Feuer sind lokale und persönliche Treffen.

Durch das Internet und persönliche Verbindungen wird ein längerfristiger Wissensaustausch und eine Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Projekten / Gruppen möglich. Selbst verschiedene Ziele sind kein Hinderungsgrund, da es Gemeinsamkeiten gibt und man ähnliche Wege geht. Niemand muss mit seiner Idee alleine bleiben. Hier sind fünf Möglichkeiten, die dabei helfen, Ideen und Projekte in die Tat umzusetzen.

otc14_72dpi-24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

openTransfer CAMP

openTransfer CAMPs ermöglichen den Wissensaustausch zwischen Projekten, um den Transfer und die Vergrößerung von funktionierenden Ideen zu erleichtern. Die Treffen sind gekennzeichnet durch den Wissenstransfer und dem Erfahrungsaustausch der Projekte. Sie sind ein ausgezeichneter Anlaufpunkt, um neue Impulse zu bekommen und Kontakte zu knüpfen.

Das openTransfer Camp unterstützt vor allem bestehende Projekte. Als ich bei meinem ersten openTransfer Camp war, um meiner Idee zu helpteers.net vorzustellen, war ich somit eigentlich bei der falschen Veranstaltung. Ich fühlte mich trotzdem sehr willkommen. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich die folgenden Formate noch nicht.

Ideenkanal

Der Ideenkanal setzt, wie der Name schon suggeriert, viel früher an. Es ist ein Wettbewerb, bei dem jeder seine Idee einreichen kann. Die Idee wird dann sowohl von einer Jury als auch über ein Online-Voting bewertet. Nach der ersten Vorauswahl gibt es ein Ideen-Pitching. Die Gewinner des Pitching nehmen dann zusammen mit Mentorinnen und Mentoren an einem ersten Ideencamp teil, bei dem die Ideen weiter ausgearbeitet werden. Im Anschluss gibt es eine finanzielle Förderung und ein zweites Ideencamp. Der genaue Ablauf ist auf ideenkanal.com beschrieben.

Interessant finde ich an dem Konzept, dass die Idee für ca. ein halbes Jahr immer wieder unter die Lupe genommen wird. Dies verhindert, dass man sich zu sehr in Details verfängt und den Mut verliert. Die direkte Unterstützung durch die Mentorinnen und Mentoren hilft zusätzlich dabei, die oft blockierenden Fragen nach dem „Wie?“ und „Wo finde ich Unterstützung?“ zu beantworten. Der Aufwand, der in die Vorbereitung und den Ablauf des Ideenkanals gesteckt werden muss, ist jedoch sehr hoch. Die daraus resultierenden Umsetzungen und die entstehenden Innovationen, die aus einer anfänglichen Idee entstehen, sprechen für das Gesamtkonzept.

Cool Ideas Society

Ein etwas anderen Ansatz hat die Cool Ideas Society. Hier gibt es keinen festen Ablauf. Die Cool Ideas Society organisiert eine Veranstaltung, bei der sich Ideengeber und an „coolen Ideen“ Interessierte treffen. Die Ideengeber pitchen bei der Veranstaltung ihre Ideen. Danach wird über diese diskutiert. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, seine Kritik und sein Wissen einzubringen. Durch die Diskussion erhält der Ideengeber wertvolle Informationen. Im Anschluss bleibt Zeit, um neue Kontakte zu knüpfen und Zusammenarbeiten zu planen.

Mir gefällt an dem Format vor allem, dass die neu entstehenden Kontakte und die daraus entstehende Zusammenarbeit viel offener ist. Menschen mit gleicher Wellenlänge finden zueinander. Daraus können längerfristige Verbindungen entstehen, die zu einer nachhaltigen Realisierung der Idee führen können. Bei diesem Konzept sind die Veranstalter nur Impulsgeber, die Realisierung wird durch die Beteiligten ermöglicht.

Socialbar

Socialbars gibt es schon in vielen Städten. Die große Verbreitung wird dadurch ermöglicht, dass das Konzept wie bei der Cool Ideas Society vorsieht, kopiert zu werden. Somit kann jeder in seiner Stadt eine Socialbar veranstalten. Eine Socialbar funktioniert auch ähnlich wie eine Cool Ideas Society Veranstaltung. Es werden jedoch nicht nur Ideen vorgestellt, sondern auch bereits existierende Projekte. Es knüpft somit an die beiden zuvor vorgestellten „Ideen Veranstaltungen” an. Auch hier wird das Projekt gepitcht, und es findet im Anschluss eine Diskussion statt. Ziel ist es jedoch, dem Projekt durch das differenzierte Wissen der Anwesenden neue Einsichten zu geben.

Die Socialbar ermöglicht es in jedem Entwicklungsstadium eines Projektes, neue Impulse zu bekommen und langfristige Kontakte zu knüpfen. Das Format gefällt mir so gut, dass ich zusammen mit anderen eine Socialbar in Düsseldorf vorbereite. Die erste Socialbar in Düsseldorf wird am 24.2.2015 in der GarageBilk stattfinden. Alle weiteren Informationen werden auf der gerade gestarteten Facebookseite zu finden sein.

helpteers.net

Auch bei der von mir gestarteten Plattform helpteers.net steht das persönliche Treffen und die globale Kommunikation im Mittelpunkt. Anders als die zuvor genannten Formate ist dies jedoch keine Veranstaltung, sondern ein Werkzeug. Es ermöglicht jedem, sein Projekt darzustellen und dafür nach konkreter Unterstützung zu suchen. Ein Projekt auf helpteers.net besteht aus einer Beschreibung, einem Ort und Zeitpunk für das Treffen und einer Liste von Aufgaben.

Als Unterstützer des Projektes kann ich einfach planbar eine Aufgabe in dem Projekt übernehmen. Dies ermöglicht es, fachübergreifende Teams zusammen zu bringen, und somit profitiert jeder Unterstützer von der Zusammenarbeit und den Kenntnissen der anderen. Das eingebrachte Wissen ist durch die Plattform nicht nur lokal für jeden Teilnehmer sichtbar, sondern durch die gewählte Aufgabe auch später für jeden auf der Plattform zugänglich. Dies ermöglicht es, die eigenen Kenntnisse zu kommunizieren, ohne sie selber aufzählen zu müssen.

Deine Idee, dein Projekt

Die vier Veranstaltungsformate und helpteers.net bieten eine einfache Möglichkeit, Ideen und Projekte zu verbreiten und zu unterstützen. Somit muss kein gutes Projekt mehr unbeachtet bleiben, und wir können auf die nächsten großartige neuen gesellschaftlichen Entwicklungen gespannt sein.

Was ist dein Projekt für das du „brennst“? Stell es in den Kommentaren vor oder stell es auf helpteers.net ein, damit jeder weiß, wie er dich konkret unterstützen kann. Ich bin gespannt!

Foto: Milos Djuric

Georg Staebner

Georg Staebner ist Hausmann und Entrepreneur mit dem Schwerpunkt auf Technologie und Sozialem. Er startete die Platform helpteers.net, damit Ideengeber und Unterstützer sich einfach planbar zusammenfinden können. Sein multikulturelles privates und berufliches Leben ist geprägt von Technologie. Als Entwicklungsingenieur entwickelte er Chips für Handys und Netzwerkinfrastruktur. Während dieser Zeit fungierte er auch als Bindeglied zwischen Fachbereichen und leitete fachübergreifende Teams.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert