Patenschaften zusammen mit KITAs und Schulen

Das Icon, das für Session-Dokumentationen steht.Session von Sally Paege, Stiftung Bildung, Dr. Martin Bock, Zauberhafte Physik, und Nikolas Kruse, Denkwerkstatt Jugendmentoring, beim openTransfer CAMP #Patenschaften am 25. März 2017 in Schwerin

In der Session wurde ausgehend von den Erfahrungen des Patenschaftsprogramms der Stiftung Bildung, der Initiative Zauberhafte Physik und der einer Hamburger Berufsschule darüber diskutiert, wie Patenschaften im Umfeld Schule gelingen können.

Eine Herausforderung im Schulalltag ist die Sprache, die Geflüchtete oft daran hindert, mit deutschen Kindern, aber auch untereinander ins Gespräch zu kommen. Nicht selten ist von Lehrkräften zu hören: „Die Geflüchteten wollen nicht reden.“ Die Erfahrung der Stiftung Bildung zeigt jedoch, dass sich Patenschaften in diesen Fällen als echte Eisbrecher herausgestellt haben. Insoweit bieten die Patenschaften durchaus eine Entlastung für Lehrkräfte. Diese Erfahrung hat auch die Initiative Zauberhafte Physik gemacht, deren Angebot der Lehrerfortbildungen gerne angenommen wurde. Hier geht es darum, dass geflüchtete Kinder mithilfe spielerischer physikalischer Experimente die deutsche Sprache erlernen. Als hilfreich hat sich bei der Stiftung Bildung herausgestellt, an Schulen mit der Frage heranzutreten, was sie brauchen. Mit dem Patenschaftsprogramm, das auch Fortbildungen für Lehrkräfte umfasst, kann dann gezielt, z.B. beim Umgang mit heterogenen Klassen, unterstützt werden.

Vier Menschen sitzen in einem Stuhlkreis und hören jemandem zu.

Eine Herausforderung in Hinblick auf die Patinnen und Paten besteht darin, dass mit zunehmendem Alter der Kinder ein differenzierteres Angebot notwendig wird. Geht es in der Altersgruppe von 5-15 Jahren noch meist um Freizeitaktivitäten, so differenziert sich dies später aus und umfasst z.B. auch Hilfe beim Lernen und ähnliches. Das macht die Aufgabe der Patinnen und Paten anspruchsvoller, und es wird schwieriger, sie für die Aufgabe zu gewinnen.

Austausch und Begleitstruktur ermöglichen
Diskutiert wurde auch die Frage, wie ein Austausch zwischen Lehrkräften und Patinnen bzw. Paten so gestaltet werden kann, dass beide Seiten voneinander profitieren. Eine Möglichkeit, die z.B. bei Vorlesepatenschaften besteht, sind Lehrer-Paten-Tandems, die sich regelmäßig über die Kinder austauschen. Schnittstellen können auch über einzelne Lehrerinnen und Lehrer, die Schulsozialarbeit oder Willkommensbündnisse geschaffen werden. Gleichwohl wurde deutlich, dass es für Schulen mitunter schwierig ist, eine Begleitstruktur zur Verfügung zu stellen, an die sich Patinnen und Paten mit ihren Fragen wenden können. Es besteht die Möglichkeit, z.B. Klassenlehrerinnen und -lehrern Arbeitszeit für die Koordination der ehrenamtlichen Patinnen und Paten zur Verfügung zu stellen. Dazu müssen aber auch Diskussionen innerhalb des Kollegiums geführt werden. Und nicht zuletzt sind es oft ganz praktische Kleinigkeiten, die Schulen abschrecken können. So z.B. die Frage, inwieweit man Patinnen und Paten einen Schlüssel zur Verfügung stellen kann, damit sie Räumlichkeiten der Schule für Begegnungen und Aktivitäten nutzen können. Grundsätzlich ist es für Patenschaftsinitiativen hilfreich, Schulen anzusprechen und ihre Erwartungen zu formulieren.

Erstkontakt: Über Unterstützungsangebot und Erwartungen ins Gespräch kommen
Und so lässt sich eine Antwort auf die Frage geben, wie der Erstkontakt zu Schulen, der oft zufällig entsteht, hergestellt werden kann: Mit einem konkreten Unterstützungsangebot und klaren Erwartungen. Darüber lässt sich gut und zielführend ins Gespräch kommen.

https://www.stiftungbildung.com/
http://www.zauberhafte-physik.net/
http://www.mentor-ring.org

Foto: Andi Weiland

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Tobias Quednau

Tobias Quednau ist von Haus aus Politikwissenschaftler. Ihn interessiert vor allem, wie Gesellschaften demokratischer gestaltet werden können. Dabei spielt für ihn die Zivilgesellschaft als Ort der öffentlichen Debatte, an dem sowohl Argumente ausgetauscht als auch innovative Ideen zur Bewältigung gesellschaftspolitischer Herausforderungen entwickelt werden, eine essentielle Rolle. Nachdem er sich über sieben Jahre beim Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement und am Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement an der Humboldt-Universität zu Berlin hauptberuflich mit der Frage beschäftigt hat, wie die Bürgergesellschaft systematisch gestärkt werden kann, betreut er inzwischen bei RuhrFutur das Bildungsprojekt „Eltern und Schulen – Gemeinsam stark“. Ehrenamtlich ist er als Redakteur des Forschungsjournals Soziale Bewegungen – Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft aktiv und hat sich als Vorstand zehn Jahre um die Geschicke des Vereins Das Rote Berlin gekümmert, der in Berlin mit dem Niedersachsenstadion für Exil-Hannoveraner und andere 96-Fans einen Ort zum Fußballschauen mit Gleichgesinnten geschaffen hat. Die Initiative openTransfer der Stiftung Bürgermut begleitet und unterstützt seit dem ersten Barcamp 2012 in Berlin.

2 Kommentare bei “Patenschaften zusammen mit KITAs und Schulen

  1. Sehr geehrte Damen und Herren ,

    gerne möchte ich mich vorstellen, mein Name ist Stephanie Zimmermann, ich bin 36 Jahre alt ,habe fünf Kinder ,bin selbstständig und angagiere mich nebenbei für die Kita meines jüngsten Sohnes .Gerade planen wir ein Sommerfest für die Kita. Nun haben wir uns dazu entschlossen, auf dem diesjährigen Sommerfest eine Tombola zu veranstalten ,mit den Erlös aus der Tombola möchten wir für die Kita-Kinder gerne ein Klettergerüst bauen lassen ,dafür sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Über Sachspenden wie z.b. (Werbeartikel) würden wir uns daher sehr freuen .Anbei schicke ich Ihnen im Anhang eine Bestätigung der Kita mit ,dass die Tombola im Rahmen der Kita stattfindet und der Erlös dem Klettergerüst zugute kommt .

    Mit freundlichen Grüßen 

    Stephanie Zimmermann

     

    am Mühlenfließ 28 

    15306 Lietzen Nord

    1. Sehr geehrte Frau Zimmermann,
      entschuldigen Sie, dass wir uns so spät zurückmelden. Tatsächlich haben wir nur Aufkleber und Flyer von unseren Aktivitäten, klassische Give-aways, die sich für eine Tombola eignen würden, sind leider nicht dabei.
      Ihnen viel Erfolg bei der Aktion!
      Es grüßt
      Henrik Flor

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