HelpTo: digitale Hilfe und Engagement

Logo mit 3 AktenordnernSebastian Gillwald und Michaela Burkard von HelpTo beim openTransfer CAMP Refugees am 30.04.2016 in München

 
Die Teilnehmer der Session diskutierten über die Potenziale des digitalen „schwarzen Bretts“ als Kommunikations- und Informationsplattform und sammelten Ideen für technische Weiterentwicklungen und Messungen von Visits der Webseite.

HelpTo ist ein gemeinnütziges Projekt und wird vom Verein Neues Potsdamer Toleranzedikt betrieben. Als Hilfe-Portal möchte die Plattform engagierte Bürgerinnen und Bürger, Initiativen, Kommunen und Unternehmen mit geflüchteten und bedürftigen Menschen zusammenbringen. Hierbei können Sachspenden, ehrenamtliches Engagement, Begegnungen und Austausch, Arbeit oder Wohnungen in Form von Angeboten & Gesuchen eingestellt werden. Es werde ein direkter, unkomplizierter Kontakt zwischen Helfenden und Suchenden hergestellt. Die Idee hinter dem Portal sei es, Engagement in der Flüchtlingshilfe so niedrigschwellig wie möglich zu gestalten. So könne das Portal kostenlos genutzt werden. Die Registrierung erfolge ganz simpel mit einer E-Mail Adresse und einem Benutzernamen. Die Kommunikation laufe intuitiv über die Nachrichtenfunktion des Portals.

Ein Mann und zwei Frauen werden von einem Redakteur und einem Kameramann interviewt.

Das bestehende Portal könne ohne großen Aufwand für jede Stadt konfektioniert werden, die dann eine individuelle URL erhalte. Das Support-Team übernehme das Monitoring und prüfe die Inhalte auf der Plattform. HelpTo sei mittlerweile in zehn Bundesländern aktiv und bereits an 70 regionalen Standorten verfügbar. Ziel sei es, bis zum Sommer in ganz Bayern mit lokalen Portalen online zu gehen. Bevor ein neues Unter-Portal startet, müsse die Finanzierung geklärt werden. Diese könne über Spenden, Sponsoring und Förderungen sichergestellt werden.

HelpTo in Ludwigsburg
Bianca Jahnke von der Stadtverwaltung Ludwigsburg traf auf dem openTransfer CAMP zum ersten Mal die Initiatoren von HelpTo persönlich. Dort ist HelpTo Mitte Januar gestartet. Sie berichtete aus ihrer täglichen Arbeit mit dem Portal. Mithilfe von HelpTo koordiniere sie die Arbeit von Ehrenamtlichen und Geflüchteten und stelle Informationen und Handouts ein. Es wurde deutlich, dass die Plattform sowohl von Geflüchteten als auch von Engagierten regelmäßig genutzt und als zentrale Anlaufstelle für Gesuche und Angebote wahrgenommen werde. Sprachbarrieren (HelpTo gibt es nur in deutscher Sprache) würden mithilfe von Google Translate umgangen. So sei die Plattform auch für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen zugänglich. Die Kommunikation innerhalb des Portals funktioniere in den meisten Fällen in deutscher oder englischer Sprache.

Herausforderung Wirkungsmessung
Die Sessionteilnehmenden hatten vor allem Fragen und Anregungen, was die Wirkung und die Messung der Besucher der Seiten betrifft. Etwa: „Wie messt ihr, wer auf dem Portal Angebote oder Gesuche einstellt?“ Tatsächlich würden diese Daten nicht erhoben. Die unkomplizierte Registrierung auf dem Portal bringe nicht nur Vorteile mit sich, sondern mache es den Betreibern auch schwer, Zahlen, Daten und andere Informationen zu sammeln und die Wirkung z. B. für Förderer sichtbar zu machen.

Neben dieser Herausforderung sei auch die technische Umsetzung der Homepage auf einem mobilen Endgerät noch in der Weiterentwicklung. Die Projektinitiatoren hätten sich explizit gegen eine reine App-Version von HelpTo entschieden, um das Hilfe-Portal für alle Menschen zugängig zu machen.

Eine weitere Ideen für das Portal war, sogenannte „Scouts“ als Botschafter für die Plattform zu gewinnen. Sie könnten dann vor Ort netzwerken und die Bekanntheit weiter erhöhen. Um den Erfolg der Plattform zu dokumentieren und die Nutzerinnen und Nutzer zum aktiven Mitmachen zu animieren, könnte man auch erfolgreich vermittelte Kontakte visuell darstellen – also kleine Erfolgsgeschichten erzählen.

http://helpto.de/de

 Foto: Andi Weiland / opentransfer.de

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Bea Hasse

Bea Hasse unterstützt bei der Stiftung Bürgermut als Projektleiterin das Projekt openTransfer Patenschaften. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungsformate der Stiftung. Nach ihrem Studium der Ethnologie (MA Europäische Ethnologie) an der Humboldt Universität Berlin, arbeitete sie bei einem Berliner Verein als Projektleiterin und sammelte erste Erfahrungen im dritten Sektor.

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