Rock your life: Ein Social Franchise, das rockt

Icon__btn_Stratgie_grossBei ROCK YOUR LIFE! engagieren sich inzwischen Hunderte Studierende und vermitteln Hauptschülern Begeisterung für Bildung. Das Sozialunternehmen wurde an einer Uni gegründet und funktioniert heute als Social Franchise.

 

Für Christina Veldhoen, Elisabeth Hahnke und Stefan Schabernak, damals Studierende an der privaten Zeppelin Universität in Friedrichshafen, war ein Vortrag von Peer Steinbrück über die Barrieren im deutschen Bildungssystem im Herbst 2008 der zündende Funke. Die Studierenden, die sich ihrer privilegierten Situation durchaus bewusst waren, taten sich mit zehn weiteren Studierenden zusammen, um ein bereits existierendes Grobkonzept auszuarbeiten und umzusetzen: „ROCK YOUR LIFE!“.

Die Idee: Hauptschülern wird über eine Zeit von zwei Jahren ein Studierender als persönlicher Coach zur Seite gestellt. Er soll dabei helfen, die Talente des Schülers zu entwickeln, dessen berufliche Ziele umzusetzen und die eigene Begeisterung für Bildung weiterzugeben. Nicht die Herkunft soll über den Bildungserfolg entscheiden. Das Pilotprojekt und später die Verbreitung des Konzepts wurde zuerst noch von den drei Initiatoren als studentisches Engagement betrieben, seit 2009 steuert die gemeinnützige GmbH „ROCK YOUR LIFE!“ den Transfer.

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Foto: Rock Your Life! gGmbH

Die Unternehmung war von Anfang an als Social Franchise angelegt – die Initiatoren wurden direkt nach dem Universitätsabschluss zu Sozialunternehmern und managen inzwischen 30 Standorte in ganz Deutschland. Charakteristisch für ein Franchisesystem: Bevor ein neues Team unter der Marke „ROCK YOUR LIFE!“ an den Start gehen darf, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein und Vereinbarungen getroffen werden.

Grundvoraussetzung ist das Akquirieren von Unternehmenspartnern. Sie stellen das Geld für die Aktivitäten der Gruppe zur Verfügung. Dieses fließt zu einem Teil an die gGmbH, um Grundlagenseminare, Materialien wie Flyer und Handbücher gegenzufinanzieren. Ist die Finanzierungsperspektive da, konstituiert sich das Gründungsteam als Verein und macht einen Vertrag mit der gGmbH. Die Zentrale organisiert die Qualifizierung der Coaches. Christina Veldhoen: „Jeder Coach nimmt über die beiden Jahre an sechs Seminaren teil, dazu gibt es angeleitete Teamworkshops und zusätzlich Grundlagenseminare für die Standortleiter.“

Die Zentrale in Friedrichshafen ist in regelmäßigem Kontakt mit den Standorten. Sie berät, greift bei Problemen ein und evaluiert deren Arbeit. Der Austausch der „ROCK YOUR LIFE!“-Standorte untereinander funktioniert – unabhängig von der Zentrale – über Wikis und Foren.

http://www.rockyourlife.de

 

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Gerald Labitzke

Nicht nur privat, sondern auch hauptberuflich beschäftige ich mich mit der Frage, wie soziale Innovationen Flügel bekommen. In unterschiedlicher Funktion habe ich in NonProfit-Organisationen gearbeitet: Vor der Bertelsmann Stiftung arbeite ich für den Kirchentag, das Deutsche Museum und Children for a better World. Neben einem Magister in Geschichte, VWL und Politik bin ich seit 2012 auch Alumnus des Masterstudienganges NonProfit-Management & Governance der Universität Heidelberg. Follow me on http://twitter.com/scalingnpo

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