Digitale Helden: Schüler an die Macht

Das Icon, das für Session-Dokumentationen steht.Jörg Schüler von Digitale Helden beim openTransfer CAMP #Digitalisierung am 22. Juni 2017 in Berlin

Wie kann das technische Know-how von Schülerinnen und Schülern rund um Instagram, Snapchat & Co. für jüngere Kinder, Lehrer und sogar die Eltern genutzt werden? Und wie können Familien und Schulen die digitalen Kommunikationskanäle gezielt und kompetent nutzen?

Digitale Selbsthilfe unter Schülerinnen und Schülern

Das Mentorenprogramm der Digitalen Helden bildet Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klasse innerhalb eines Wahlpflichtfaches oder einer Schul-AG zu „Digitalen Helden“ aus. Nach dem Absolvieren des Online-Kurses stehen sie als Mentorinnen und Mentoren Schülerinnen und Schülern der 5. und 6. Klasse bei Fragen und Problemen zur Seite. Die Digitalen Helden sind mittlerweile an 85 Schulen und in 5 Bundesländern vertreten. Neben dem Mentorenprogramm für Schülerinnen und Schülern werden auch Online-Seminare für Lehrerinnen und Lehrer sowie für Eltern angeboten, um die Chancen, Risiken und die Bandbreite der digitalen Welt aufzuzeigen.

Eine Gruppe Menschen sitzt in einem Stuhlkreis.

Es zählt der Transfergedanke!
Zentrales Anliegen des jungen Teams ist es, dass Kinder und Jugendliche empowert werden: technisches Wissen soll verfestigt werden, neues Wissen rund um Datenschutz und Cybermobbing hinzukommen. Woran erkennen Kinder digitales Mobbing? Muss man es etwa hinnehmen, wenn erniedrigende Fotos über Whatsapp-Gruppen verschickt werden? Jörg Schüler betonte, dass das soziale Coaching neben den technischen Aspekten enorm wichtig ist. Im Sinne des Transfergedankens geht es konkret darum, Wissen von Schülerinnen und Schüler an Gleichaltrige und Jüngere weiterzugeben und in ein nachhaltiges Konzept von digitaler Medienbildung zu investieren. „Kurze Inputs auf Elternabenden oder einmalige Klassenbesuchen verpuffen schnell“ – naheliegender ist es, die Digitalen Helden an der eigenen Schule auszubilden.

Finanzierung & Co.
Eine Teilnehmerin fragte nach den größten Hürden und Kosten des Projekts. Jörg Schüler erläuterte, dass zunächst Lehrerinnen und Lehrer offen für die Idee sein müssen, schließlich nimmt das Mentorenprogramm einen Rollenwechsel im Verhältnis von Lehrerinnen und Lehrern zu den Schülerinnen und Schülern vor. Das Programm kostet pro Jahr 690 Euro pro Schule und umfasst eine Schulstunde pro Woche oder zwei Stunden alle zwei Wochen. Die Lehrerinnen und Lehrer müssen kein Vorwissen mitbringen. Die Finanzierung war unter den Teilnehmenden an der Session von großem Interesse. Da manche Schulen noch nicht einmal diese 690 Euro haben, können Match-Funding und die Zusammenarbeit mit Fördervereinen Finanzierungsalternativen sein. Für das kommende Schuljahr möchten die Initiatoren an 100 Schulen bundesweit vertreten sein.

Die Digitalen Helden sind ein Alumni-Projekt des openTransfer Accelerators.

www.digitale-helden.de

Foto: Milos Djuric

Bea Hasse

Bea Hasse unterstützt bei der Stiftung Bürgermut als Projektleiterin das Projekt openTransfer Patenschaften. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungsformate der Stiftung. Nach ihrem Studium der Ethnologie (MA Europäische Ethnologie) an der Humboldt Universität Berlin, arbeitete sie bei einem Berliner Verein als Projektleiterin und sammelte erste Erfahrungen im dritten Sektor.

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