#otc16 Ankommen in Düsseldorf

100 Teilnehmende, 17 Sessions, 1 Ziel: Junge Geflüchtete zwischen 16 und 27 Jahren beim Ankommen in Deutschland unterstützen. Engagierte aus ganz Nordrhein-Westfalen trafen sich in Düsseldorf, diskutierten, teilten Wissen und verabredeten Kooperationen.

Die Bandbreite der Teilnehmenden war beeindruckend. Sie engagierten sich in Theater- und Kunstprojekten, Präventions-Programmen, Initiativen zur Arbeitsmarktintegration, Bürgerstiftungen, Sportvereinen oder Wohngruppen. Eines hatten sie gemeinsam: Sie alle setzen sich mit ihrer Arbeit dafür ein, dass junge Geflüchtete in Deutschland langfristig ankommen können.

Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, eröffnete die gemeinsame Veranstaltung der Stiftung Bürgermut und der Bertelsmann Stiftung. Sie sei immer noch erstaunt und dankbar für die große Anzahl Ehrenamtlicher, die sich in dieser Zeit für Geflüchtete engagierten. Die große Herausforderung aktuell sei es, zum einen der öffentlichen Agitation gegen Flüchtlinge etwas entgegenzusetzen und zum anderen den Einstieg von jungen Geflüchteten in den Arbeitsmarkt zu vereinfachen.

Eine Frau mit Mikrofon steht vor der sitzenden Zuhörerschaft.

Mit einem Plädoyer für mehr Vernetzungs der Engagierten: die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, Miriam Koch

Die Sessions

Insgesamt 17 Sessions stellten die Teilnehmenden auf die Beine. Fragen, die die Sessiongeberinnen und -geber bewegten, waren: Wie gelingt die Arbeitsmarktintegration junger Geflüchteter? Wie lässt sich ein Projekt langfristig etablieren und skalieren? Oder: Was ist bei der Gründung eines Tandemnetzwerks für Frauen zu beachten? Darüber hinaus stellten sich erfolgreiche Projekte wie das Jugendwerk Wittmund, die Plattform Zusammen für Flüchtlinge oder das Projekt idAAS (Integration durch Ausbildung, Arbeit und Sprache) vor.

Ein Mann erklärt etwas vor einem großen Screen.
Jurij Ils vom Jugendwerk Wittmund: „In der Session gab es viele neue Ideen, die wir mit nach Hause nehmen. Und es wurden erste Kooperationen angebahnt.“

Junge Geflüchtete steuerten ihre Perspektive bei: Was wünschen sich unbegleitete minderjährige Flüchtlinge? Was lässt sich im Schulunterricht verbessern? Welche Freizeitangebote sind gefragt?

Ein weiteres Thema, das immer wieder aufkam: Was tun, wenn weniger Freiwillige mitarbeiten wollen? Und: Wie kann ich Mitmacher motivieren und dauerhaft binden?

Zwei Frauen werden von einer Kamera gefilmt

Das Team vom Welcome Dinner Düsseldorf bekam jede Menge Tipps und neue Ideen – nur: wer soll die alle umsetzen?

Startschuss für das Programm #Ankommen

Das openTransfer CAMP in Düsseldorf war die Auftaktveranstaltung zum mehrmonatigen Programm „#Ankommen. Junge Geflüchtete in Nordrhein-Westfalen“, das die Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Stiftung Bürgermut ins Leben gerufen hat. Bei dem Barcamp ging es deshalb auch darum, zu erfahren, was die Initiativen vor Ort tatsächlich brauchen. Viele Projekte wünschten sich Unterstützung in den Bereichen Fundraising, Kommunikation und Freiwilligenmanagement.

Ein Mann mit Mikrofon steht vor einer sitzenden Zuhörerschaft.

Dr. Gerd Placke, Bertelsmann Stiftung, hatte eine Einladung im Gepäck: Das Programm #Ankommen will im kommenden Jahr Initiativen begleiten, stärken und helfen, ihre Ideen zu transferieren.

Die weiteren Bausteine des Programms werden diese Wünsche aufnehmen: Bis zum kommenden Sommer werden Webinare, Workshops, eine Studienfahrt und ein Stipendien-Programm stattfinden, um Initiativen und Projekte weiterzuqualifizieren und bei der Verbreitung ihres Ansatzes zu unterstützen.
Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, was darüber hinaus dringend geboten ist: viel kommunizieren! Mit der Presse, mit den Freiwilligen, mit anderen Initiativen. Um es mit Miriam Kochs Worten zu sagen: „Lasst uns die Meinungshoheit über das Thema wiedergewinnen, um der Dramatisierung, Hysterisierung und Angstmacherei etwas entgegensetzen.“

Alle Fotos: CC BY-NC-SA 2.0 / Thilo Schmülgen

Fotos vom openTransfer CAMP findet Ihr ab sofort auf Flickr.

 

Dokumentationen der Sessions

 

Zwei Frauen sitzen auf einer Terasse und erzählen.Welcome Dinner Düsseldorf: Wie etablieren wir das Projekt langfristig?

Kati Schmidt und Sonja Scheiper stellten das Projekt Welcome Dinner vor und beschrieben aktuelle Herausforderungen. Anschließend formulierte die Gruppe Ideen zur langfristigen Etablierung des Projekts und diskutierte, wie sich verlässliche Freiwillige anwerben ließen.

https://www.opentransfer.de/?p=9038

 

Ein junger Mann erklärt etwas vor einer kleinen Runde von Zuhörern. kleineMehrflüchtlingshilfe e.V.: Echte Nachbarschaftshilfe und Vernetzung auf Augenhöhe

Joe Chemao beschreibt seine Erfahrungen bei der Gründung eines Unterstützerkreises für Geflüchtete in Duisburg. Das Netzwerk setzt dabei auf echte Freundschaften und bringt neuankommende Menschen mit jenen zusammen, die bereits länger in Deutschland leben oder hier geboren sind.

https://www.opentransfer.de/?p=9021

 

Drei junge Männer und eine Frau sitzen in einer Stuhlreihe und lachen.Konkrete Wünsche von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten

Wovon träumt zum Beispiel ein 16-jähriger Afghane, der im Iran aufwuchs und nun in Deutschland gelandet ist? Gemeinsam mit den Teilnehmenden an der Session wurden Ideen gesammelt, wie diese Wünsche in die Tat umgesetzt werden können. Dabei wurde auch klar, dass zuständige Behörden und Engagierte nicht selten aneinander vorbeireden.

https://www.opentransfer.de/?p=9027

 

Ein Mann mit weißen Haaren steht vor einer Gruppe Zuhörer und erzählt.betterplace.org: Zusammen für Flüchtlinge

Andreas Schroeter stellte die Spendenplattform zusammen-für-flüchtlinge.de vor und lud zu einer offenen Fragerunde ein. Die Teilnehmenden interessierten sich vor allem für die Erfolgsfaktoren von Spendenkampagnen.

https://www.opentransfer.de/?p=9032

 

Ein junger Mann mit Basecap erläutert etwas am Laptop.Empathie mithilfe neuer Technologien – ein Experiment

Marcel Neuenhaus hat ein Experiment zur Interaktion von Mensch und Maschine entwickelt. Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit einem Virtual-Reality-Erlebnisszenario, das Kriegserfahrungen von Geflüchteten für andere erfahrbar macht und durch den Perspektivenwechsel Empathie erzeugen könnte.

https://www.opentransfer.de/?p=9014

Ein junger Mann steht in einer größeren Gruppe und spricht in ein Mikrofon.Die schwierige Einstieg in die Schule

Mohamed Azizi ist als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschlang gekommen. Er schildert aus eigener Erfahrung und nach vielen Gesprächen mit anderen Geflüchteten, welche Herausforderungen der Schulalltag für sie bereithält.

https://www.opentransfer.de/?p=9075

 

Ein junger Mann mit Bart erklärt etwas.Infaction: Integration durch BMX fahren

In der Session stellte Marcel Heinrich vor, wie die Trendsportart BMX bei der Integration junger Geflüchteter helfen kann und berichtete über das Netzwerk, das Infaction aufgebaut hat, um jungen Geflüchteten „BMXen“ zu ermöglichen.

https://www.opentransfer.de/?p=9072

 

Ein blonder junger Mann erklärt den um ihn Herumsitzenden etwas.Drachenboote bauen und dabei Deutsch lernen

Gerd Placke und Lucas Nördemann stellten das Projekt Sprachcamp „Drachenboot“ vor, erklärten das Konzept und diskutierten mit den Teilnehmenden über Möglichkeiten der Adaption.

https://www.opentransfer.de/?p=9069

 

Ein Mann mit Mikrofon spricht begeistert vor einer sitzenden Zuhörerschaft.Jugendwerk Wittmund: Transfer durch Multiplikatoren

Die Begeisterung des Projektinitiator Jurij Ils wirkt ansteckend. Sein Konzept: Jugendliche, die selbst einen Migrationshintergrund haben, sollen jüngeren Kindern ein Vorbild sein und sie bei der Integration begleiten. Die Jugendlichen selbst sollen später die Idee in weitere Städte tragen.

https://www.opentransfer.de/?p=9065

Ein junger Mann erklärt etwas anhand einer Präsentation.Projekt IdAAS: Integration durch Ausbildung, Arbeit und Sprache

Geflüchtete Menschen aus den Flüchtlingsheimen heraus zu bekommen, das ist das große Ziel des Projekts IdAAS. Ein Weg dorthin sind Spracherwerb und Arbeitsmarktintegration. Dass dies keine Sysiphos-Aufgabe sein muss, erläuterte Tobias Nienaber.

https://www.opentransfer.de/?p=9122

 

Drei Frauen stehen zusammen und unterhalten sich.Frauennetzwerk Tandem+

Ulrike Greimers stellte ein Tandemprojekt vor und überlegte gemeinsam mit den Anwesenden, wie es sich um ein Frauennetzwerk erweitern ließe.

https://www.opentransfer.de/?p=9162

 

In einem Seminarraum stehen und sitzen dicht gedrängt Menschen.Heroes Köln: gegen Unterdrückung im Namen der Ehre

Jaouad Hanin erzählte von seinem Werdegang, wie er zu den Heroes kam und wie die Organisation arbeitet. Anschließend stellten die Teilnehmenden viele Fragen und informierten sich über das Projekt und die Ziele.

https://www.opentransfer.de/?p=9147

 

Eine ältere Frau mit Brille spricht vor einem sitzenden Publikum.Qualifizierung durch „Jobateliers“

Veränderung ist immer möglich, man braucht nur die richtigen Werkzeuge dazu. Moderationstechniken können solche darstellen und jedem dazu dienen, die Umstände, in den wir leben, ein kleines bisschen besser zu machen.

https://www.opentransfer.de/?p=9126

 

Soheila Sattari Session beim openTransfer CAMP AnkommenMINT FMFM: Bildung und Berufseinstieg für Flüchtlinge und Migrantinnen

Das Projekt „MINT Flucht/Migration – Frauen/Mädchen“ (MINT FMFM) setzt sich für bessere Chancen von Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen und -mädchen in Bezug auf Bildung, Ausbildung und berufliche Integration im MINT-Bereich ein. Soheila Sattari mobilisierte in ihrer Session Mitstreiterinnen für das Projekt.

https://www.opentransfer.de/?p=9151

Veranstalter

openTransfer CAMP Ankommen Düsseldorf
BSt_Logo_53mm_sRGB_144dpi.jpg_2016

Netzwerkpartner

place2grow beim openTransfer CAMP Ankommen
Westfalenbeweger_Logo
BaS_Logo

Medienpartner

MiGAZIN_Logo

Louise Buscham